Frostschäden

Sehr geehrte Gartenfreunde!
Die Frostperiode mit Temperaturen nahe – 20°C im Februar hat an einigen Pflanzenarten deutliche Schäden verursacht. Sichtbar ist dies z.B. an den braunen bzw. graubraunen Blättern von Kirschlorbeer und Sommerflieder. Leider sind auch viele Rosen nicht ohne Schäden über diese seit mehreren Jahren nicht mehr gewohnten niedrigen Wintertemperaturen gekommen.

Besonders schwer hat es dabei Kletterrosen und Pflanzenarten mit einer geringeren Frosthärte wie Bauernfeige, Bergzitrone oder Eucalyptus getroffen. Braune Blätter und Triebspitzen sind ein untrügliches Zeichen für die Frostschäden. Im Querschnitt ist in den geschädigten Trieben eine Braunverfärbung sichtbar. Zum Glück hatten wir eine für unsere Region recht ungewöhnlich hohe Schneeschicht, die in den kältesten Nächten die in dieser Schneeschicht verborgenen Triebe vor den Auswirkungen der niedrigen Temperaturen geschützt hat. So sind Erdbeerpflanzen, Spinat, Stauden u.v.a Pflanzen wie auch die Buschrosen ohne große Schäden über diese Kälteperiode gekommen. Vorteilhaft für die Gartenpflanzen war und ist auch die Tatsache, dass vor Beginn der Schneefälle der Boden nicht gefroren war. So konnten die Pflanzenwurzeln auch bei niedrigen Temperaturen Wasser aufnehmen und damit ein Austrocknen der Blätter/Pflanzen vermieden werden. Der Boden konnte das Schmelzwasser aufnehmen, nach den Niederschlagsdefiziten der letzten Jahre ein zu begrüßendes Ereignis.
Was kann in dieser Situation getan werden? Diese Frage stellen sich viele Gartenbesitzer angesichts der Schäden an ihren Pflanzen. Die sichtbar geschädigten Triebe sind zurückzuschneiden, oft verbunden mit der Hoffnung auf ein Austreiben aus der Pflanzenbasis, die die Frostperiode ungeschädigt überstanden hat. Da in der nächsten Zeit noch mit Nachtfrösten gerechnet werden muss, sollte man sich mit dem Rückschnitt der Rosen nicht beeilen. So wird vermieden, dass die aus den Knospen austreibenden Triebe geschädigt werden. Den Rückschnitt der Rosen sollte man dann durchführen, wenn nur noch leichte Nachtfröste zu erwarten sind. Empfohlen wird aber die Entfernung von als Frostschutz aufgelegten Fichtenzweigen sowie das Abhäufeln wenn eventuell im Spätherbst anhäufelt wurde.
Komposthaufen sollten jetzt umgesetzt werden, wobei die äußeren Schichten ihren Platz mit den inneren tauschen sollten. Vorsicht sollte man bei der Verwendung von Komposterde als Anzuchtsubstrat für Jungpflanzen walten lassen. Komposterde weist meistens einen hohen Salzgehalt auf. Die zarten Wurzeln von Sämlingen oder Jungpflanzen könnten dadurch stark geschädigt werden. Empfohlen wird für die Anzucht ein schwach gedüngtes Substrat, das zu besser ausgebildeten Wurzelsystemen der Pflanzen beiträgt.

Erfurt-Mittelhausen, 12.03.2021
Bearbeiter: Dr. Schmatz

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