Weniger Schädlingsbefall

Sehr geehrte Gartenfreunde!

Tierische Schädlinge wie Insekten, Milben, Schnecken oder Nagetiere können an Gemüse- und Zierpflanzen sowie Obst- und Ziergehölzen erhebliche Ertragsverluste bzw. Schäden an den Pflanzen bis hin zum Totalverlust – erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Wühlmaus, deren Fraß an den Wurzeln zum Absterben junger Bäume führen kann, verursachen.

Darüber hinaus kann es zu Qualitätsminderungen infolge von Verkrüppelungen durch die Einwirkung von Giftstoffen aus dem Speichel von Blattläusen oder Blattwanzen oder der Ansiedlung von Rußtaupilzen auf dem Honigtau- zuckerhaltige Ausscheidungen der Blattläuse- kommen. Nicht unterschätzt werden sollte die Gefahr der Übertragung von gefährlichen Viruskrankheiten vor allem durch Blattläuse. Hierfür ist die Scharka-Krankheit, die u.a. an Pflaumen und hier von besonders an der Hauszwetsche sehr auffällige Symptome an Blättern und Früchten verursachen kann, ein wichtiges Beispiel.

Tierische Schädlinge sind hervorragend an die klimatischen Bedingungen angepasst und können unbeschadet selbst strenge Winter überstehen.

So überwintern Insekten als Ei, Larve, Puppe oder erwachsenes Tier zumeist in Verstecken in Rindenrissen oder unter Borkenschuppen, Knospen, aber auch manchmal direkt auf der Oberfläche von Zweigen. Die Raupen verschiedener Schmetterlinge überwintern gemeinsam in Gespinsten wie z.B. die des Goldafters, eines Schmetterlings, dessen Raupen an den Blättern vieler Laubbäume fressen können. Andere Tiere wandern in tiefere Bodenschichten ab, um dort zu überwintern, wie die Engerlinge verschiedener Käferarten.

Viele Nagetierarten leben in Gängen, wo sie vor Kälte und Freßfeinden geschützt sind, vor allem dann, wenn eine Schneedecke vorhanden ist. Während tiefe Temperaturen im Winter den Schädlingen kaum schaden, kann wechselhaftes Wetter mit wärmeren Abschnitten für die überwinternden Schädlinge problematisch sein, da hierdurch ein Reiz zum vorzeitigen Schlupf ausgelöst werden kann.

Auch nach dem Ende der Wachstumsperiode sollte man regelmäßig vor allem junge Bäume und andere Gehölze im Garten auf Schäden durch Wühlmäuse kontrollieren. Auch Feldmäuse können am Stammgrund junger Bäume Fraßschäden verursachen.

Hier muss umgehend mit dem Stellen von Fallen reagiert werden. Werden Gespinste festgestellt, sollten diese im Verlauf des Winters unbedingt entfernt und vernichtet werden, z.B. beim Schnitt der Gehölze.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Gehölze im Winter stellen sonnige Tage nach kalten Nächten dar. Durch die Sonneneinstrahlung kann es zu großen Spannungen zwischen der Rinde in der Nord- und der Südwestseite der Gehölze kommen, die zu Rissen führen können. Diese Risse können die Eintrittspforten für rinden- und holzzerstörende Pilze sein.

Verhindert werden kann dies durch das sogenannte „Weißeln“- das Behandeln der Stämme und Hauptäste mit weißen Anstrichen im Spätherbst. In Gartenmärkten werden dafür Fertigprodukte angeboten. Vor dem Auftragen der Anstriche sind lockere Rindenteile oder Borkenschuppen vorsichtig zu entfernen.

Hinweise zur Bekämpfung bestimmter Schädlingen sollen in künftigen Beiträgen gegeben werden.

Erfurt-Mittelhausen, 18.11.2021
Bearbeiter: Dr. Schmatz


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von

Schlagwörter: