Aprikosentrieb mit Moniliatriebspitzendürre

Triebspitzendürre

Sehr geehrte Gartenfreunde!
An Steinobstbäumen – vor allem Sauerkirschen und Aprikosen- sind besonders in Jahren mit feuchter Witterung nach Abschluss der Blüte absterbende bzw. abgestorbene Triebspitzen zu beobachten.

Verursacht wird diese auch Zweigmonilia genannte Krankheit an Steinobst durch den Pilz Monilia laxa und an Kernobst durch Monilia laxa f. mali. Der Pilz überwintert an Fruchtmumien sowie abgestorbenen Triebspitzen und dringt zur Zeit der Blüte in die Gehölze ein. Schlagartig verfärben sich die Blütenorgane und Blätter an den Triebspitzen auf einer Länge von 20 bis 40 cm graugrün, werden welk und vertrocknen. Beim Steinobst bleiben diese Blätter über längere Zeit an den Zweigen hängen, oft bis in den Winter hinein. An den abgestorbenen Zweigen bilden sich gelbliche-graue Sporenlager.

Bei der Schattenmorelle kommt es an den Übergangsstellen von gesundem zu krankem Gewebe zu Gummifluss. In diesem Stadium kann die Krankheit nicht mehr mit chemischen Mitteln bekämpft werden.Die weitere Ausbreitung des Erregers kann nur durch die umgehende Entfernung befallener Triebspitzen (Infektionsherde!) verhindert werden. Hierbei sollte etwa 10 bis 15 cm tief in die nicht befallenen Triebabschnitte zurückgeschnitten werden.

Beim Apfel verläuft die Krankheit in der Regel weniger intensiv als beim Steinobst. Oft werden nur Blütenbüschel befallen und die seltener erkrankten Blätter und Triebe weisen eine hellbraune Verfärbung auf. Auffällig sind die Sortenunterschiede bei der Anfälligkeit gegenüber dieser Krankheit. So sind die Apfelsorten Berlepsch, Cox, Orangen und James Grieve als hochanfällig bekannt.

Bei den Sauerkirschen wird die Schattenmorelle in manchen Jahren so sehr stark geschädigt, dass es zu Totalausfällen kommen kann. Bei der Neupflanzung kann man durch die Wahl einer weniger anfälligen Sorte der Krankheit etwas vorbeugen. So werden die Sauerkirschsorten ‚Achat‘, ‚Jade‘, ‚Morellenfeuer‘, ‚Morina‘, ‚Safir‘ und ‚Ungarische Traubige‘ als Monilia-fest eingestuft.

Bei der Sortenwahl ist es empfehlenswert, sich in einer Baumschule beraten zulassen. Dies gilt auch für die Standorteignung der Sorten. Die Monilia-Triebspitzendürre kann auch an Mandelbäumchen und Forsythien mit den oben beschriebenen Symptomen auftreten. Um sich Enttäuschungen zu ersparen, kann man bei Neupflanzungen anstelle von Mandelbäumchen Zieräpfel wählen, die weniger anfällig sind und ebenfalls einen hohen Zierwert besitzen.

Bildquellen

  • Aprikosentrieb mit Moniliatriebspitzendürre: Dr. Schmatz
  • Gummifluss: Dr. Schmatz

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