Thema: Kompost

Sehr geehrte Gartenfreunde!

Kompost ist neben Stalldung einer der wichtigsten organischen Dünger im Haus- und Kleingarten und ist für die Fruchtbarkeit des Bodens unverzichtbar. Komposthaufen gehören deshalb in jeden Haus- und Kleingarten.

Sie sollten jetzt umgesetzt werden, wobei die äußeren Schichten ihren Platz mit den inneren tauschen sollten. Damit wird die Zersetzung aller Materialien im Komposthaufen gefördert.

Verschiedentlich wird davor gewarnt, Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen sowie Schnittblumen zu kompostieren, da diese meist mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) behandelt wurden und nicht sicher sei, dass diese im Prozess der Kompostierung abgebaut würden. Bei der Verwendung derartiger Komposte bestünde die Gefahr von Schäden an den in ihnen kultivierten Pflanzen.

Die oben genannten Materialien sind in der Regel nur zu einem geringen Maße an der Gesamtmasse der zu kompostierenden Stoffe beteiligt. Deshalb ist die beschriebene Gefahr als gering einzuschätzen, da ein „Verdünnungseffekt“ erzielt wird. Außerdem erfolgt bei vielen PSM-Wirkstoffen ein Abbau durch Mikroorganismen und Umwelteinflüsse. Voraussetzung dafür ist, dass die Ausgangsmaterialien möglichst verschiedenartig und gut zerkleinert sind.

Der Mist von Kleintieren kann ebenfalls auf den Komposthaufen entsorgt werden. Er liefert Stickstoff, der für die Zersetzung der pflanzlichen Materialien durch die Mikroorganismen erforderlich ist.

Rasenschnitt sollte nur in kleinen Mengen zugesetzt werden, weil es sonst rasch zu Sauerstoffmangel im Komposthaufen kommen und damit die Abbauprozesse durch Mikroorganismen und andere Kleinstlebewesen erheblich stören könnte. Das gilt auch für größere Mengen an Laub, das mit anderen gut kompostierbaren Materialien gemischt werden sollte.

Die Zugabe von Gartenerde, die unter die Ausgangsmaterialien gemischt wird, fördert die Besiedlung mit Mikroorganismen und damit den Kompostierungsprozess. Im Sommer ist auch darauf zu achten, dass es im Komposthaufen ausreichend feucht ist.

Nicht auf den Komposthaufen gehören Fleisch- und Wurstreste, da diese Ratten oder Waschbären anlocken könnten. Ebenfalls über den Restmüllcontainer sollten Pflanzen und -teile, die Symptome von gefährlichen Stängel-, Wurzel- oder Knollenkrankheiten aufweisen und Wurzelunkräuter sowie Unkräuter mit bereits ausgebildeten Samenanlagen entsorgt werden.

Vorsicht sollte man bei der Verwendung von Komposterde als Anzuchtsubstrat für Jungpflanzen walten lassen. Komposterde weist durch die Mineralisierung der pflanzlichen Materialien meistens einen hohen Salzgehalt auf. Die zarten Wurzeln von Sämlingen oder Jungpflanzen könnten dadurch stark geschädigt werden. Empfohlen wird daher für die Anzuchtphase ein nur schwach gedüngtes Substrat, das zu besser ausgebildeten Wurzelsystemen der Pflanzen beiträgt.

Bei der Herstellung eigener Topfsubstrate für die Weiterkultur ist die Zugabe von gut abgelagerter (mindestens 2-3 Jahre) Komposterde möglich. Bei der Verwendung von nicht ausreichend abgelagerter Komposterde kann es zu erheblichen Wachstumsstörungen kommen, da in ihr noch pflanzenunverträgliche Abbauprodukte vorhanden sein können.

Mehr zum Thema

u.a. bei Hohenberger, E.: Boden, Kompost, Düngung, Naturbuch-Verlag

Erfurt-Mittelhausen, 05.04.2021
Bearbeiter: Dr. Schmatz


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von

Schlagwörter: