Nachnutzung von Beeten

Sehr geehrte Gartenfreunde,

auf vielen Beete sind nun schon die Kulturen abgeerntet worden.

Sie sollten bis zur Herbstbearbeitung aber nicht brach liegen, um Bodenstrukturschäden durch Verschlämmung und Nährstoffverluste durch Auswaschung nach Starkregen zu vermeiden. 

Dies kann man durch den Anbau von Gründüngungspflanzen wie z.B. Gelbsenf oder Phacelia erreichen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, welche Kulturpflanzen folgen sollen. Die Gründüngungspflanze sollte nicht zur Pflanzenfamilie der Folgekultur gehören, um dem Auftreten von Krankheiten, wie z.B. der Kohlhernie vorzubeugen, die gleichermaßen Kohlgewächse aber auch Gelbsenf und andere Kreuzblütler, wie Radieschen und Unkräuter wie z.B. Hederich  befallen kann.

Für das Gelingen des Anbaus von Gründüngungspflanzen ist eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit besonders für die Keimung erforderlich.

Anfang September ist aber auch ein optimaler Termin für die Aussaat von Feldsalat oder Spinat für den Überwinterungsanbau.

Da Kahlfröste beide Kulturen stark schädigen können, sollte bei der Wahl der Sorte auf eine gute Frosthärte geachtet werden. Denkbar ist auch der Einsatz von Frostschutzvliesen. Ebenfalls Beachtung finden sollte die Resistenz gegenüber Krankheiten wie dem Falschen Mehltau. Der Boden sollte zur Aussaat eine feinkrümelige Struktur aufweisen und nach dem Abdecken der Samen ist ein Andrücken ratsam, um Bodenschluss mit den Samen herzustellen und die Bodenfeuchtigkeit besser an die Samen gelangen kann. Generell sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu dicht ausgesät wird, um dem Schossen bzw. Gelbwerden der Blätter sowie dem Auftreten von Krankheiten vorzubeugen.

Hohe Temperaturen und niedrige Bodenfeuchtigkeit können das Keimen und die Entwicklung beider Kulturen beeinträchtigen. Feldsalat hat einen geringen Nährstoffbedarf, meist reichen die im Boden vorhandenen Nährstoffreste von der Vorkultur. Er kann nach und vor nahezu allen anderen Gemüsearten angebaut werden, da er nicht mit diesen verwandt ist. Es empfiehlt sich aber, ihn nicht nach anderen Salatarten anzubauen, da er von den selben Krankheiten befallen werden kann.

Da Feldsalat auf Grund seines langsamen Wachstums nur eine geringe Konkurrenzkraft hat, können Unkräuter ein Problem sein.  

Spinat gehört zu gleichen Pflanzenfamilie wie Mangold und Rote Bete, dies sollte unbedingt bei der Belegung der Beete beachtet werden. Spinat hat einen höheren Nährstoffbedarf als der Feldsalat. Meist reicht es, wenn im Frühjahr nach Beginn des Wachstums eine Volldüngergabe verabreicht wird. Bei günstigem Witterungsverlauf ist ab Ende März die Ernte möglich, so dass die Beete für die Folgekultur der neuen Gartensaison rechtzeitig geräumt sind.

Deshalb ist es auch eine Möglichkeit bei Platzmangel für den Überwinterungsanbau von beiden Kulturen  den Reihenzwischenraum von neu angelegten Erdbeerpflanzungen zu nutzen.

Erfurt-Mittelhausen, 01.09.2024

Bearbeiter: Dr. Schmatz


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von

Schlagwörter: