Der Garten im Herbst

Informationen/Hinweise zum Anbau und Pflanzenschutz im Haus-und Kleingarten

 Nr. 4/2023

Sehr geehrte Gartenfreunde,

der Herbst hat sich nun recht deutlich bemerkbar gemacht. Die für die Jahreszeit außergewöhnliche sommerliche Witterung wurde abgelöst von den für den Herbst eher typischen niedrigeren Temperaturen und Regen (endlich!). Damit wurde auch im Garten eine neue Phase eingeläutet. Die letzten Kulturen wie z.B. Äpfel, Rote Bete werden geerntet, Tomatenpflanzen geräumt und auch Dahlien sowie Gladiolen werden heraus genommen und in die jeweiligen Überwinterungsquartiere gebracht.

Zunächst aber eine Bemerkung zu einem Schädling auf den wir im vergangenen Jahr aufmerksam gemacht haben, den Buchsbaumzünsler. Sehr auffällige Schäden an Buchsbaumpflanzen auf dem Friedhof in Mittelhausen, aber auch auf Privatgrundstücken zeigen, dass der Schädling schneller als angenommen auch bei uns angekommen ist. Die Bekämpfung des Schädlings gestaltet sich wie bereits beschrieben als sehr schwierig (siehe Hinweis Nr. 8/2022), da die Raupen des Buchsbaumzünslers zunächst im Inneren der Büsche unbemerkt fressen. Erst wenn die äußeren Blätter gefressen werden, bemerkt man die Anwesenheit des Schädlings- für Bekämpfungsmaßnahmen ist es da bereits zu spät.

Zu den nun anstehenden Arbeiten im Garten einige Hinweise/ Empfehlungen.

  1. Die meisten Kübelpflanzen sind frostempfindlich und müssen vor den ersten Nachtfrösten in die Überwinterungsquartiere eingeräumt werden. Letztere sollten möglichst hell und möglichst nicht zu warm sein. Für viele Arten sind dann Temperaturen um 10 °C optimal. Sind die Temperaturen im Überwinterungsquartier zu hoch, treiben die Pflanzen und bilden dann bei Lichtmangel sehr dünne, weiche Triebe, die anfällig für Schädlingsbefall sind. Vor dem Einräumen der Kübelpflanzen sind diese auf Befall durch Schild- sowie Blattläuse und Spinnmilben zu kontrollieren und bei Bedarf sind Behandlungen mit einem zugelassenen Mittel durchzuführen.
  2. Frostspanner: Ebenfalls noch vor den ersten Nachtfrösten sollte man an die Stämme von Obst- und Zierbäumen Leimringe anlegen. Damit kann Fraßschäden durch die Raupen des Frostspanners an Knospen, Blättern und jungen Früchten im kommenden Frühjahr vorgebeugt werden. Die Leimringe verhindern das Aufwandern der flugunfähigen Weibchen dieses Schädlings in die Kronen der Gehölze und damit deren Befruchtung durch die dort wartenden Männchen und die Eiablage. Die Leimringe müssen eng am Stamm anliegen- es dürfen keine Lücken vorhanden sein, durch die die Weibchen kriechen könnten. Bei Jungbäumen, die noch einen Stützpfahl besitzen, muss auch an diesen ein Leimring angelegt werden.

Erfurt-Mittelhausen, 09.10.2023

Bearbeiter: Dr. Schmatz


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