Buchsbaum in Gefahr

In der Vergangenheit war der Buchsbaum (Buxus sp.) als vielseitig verwendbares Kleingehölz in Rabatten aus Parkanlagen, Friedhöfen und auch in privaten Gärten nicht weg zu denken.

Dazu hat auch die große Schnittverträglichkeit des Buchsbaums beigetragen, so dass streng geschnittene Beeteinfassungen, aber auch kunstvoll geformte Gehölze erzielt werden konnten.

Leider wird seit einiger Zeit die Freude am Buchsbaum getrübt, zum einen durch eine durch den Pilz Cylindrocladium buxicola verursachte Blattfleckenkrankheit sowie ein Triebsterben, zum anderen durch den Buchsbaumzünsler, einen Kleinschmetterling.

Beide Schaderreger sind mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nur sehr schwer bekämpfbar. Erschwerend kommt im Falle des Buchsbaumzünslers hinzu, dass die überwinternden Raupen ab März zunächst im Kroneninneren und schließlich an den äußeren Blättern fressen, so dass Kahlfrass die Folge ist.

Der Befall wird deshalb meistens erst zu spät entdeckt. Dann fressen zwar auch Vögel, wie z.B. Spatzen, die Raupen, aber eigentlich zu spät, um Schäden an den Pflanzen zu verhindern.

Wer sich nicht vom Buchsbaum trennen möchte, muss bei Neupflanzungen auf die gegen die Buchsbaumtriebspitzendürre hochanfälligen Sorten „Suffruticosa“ oder “Blauer Heinz“ verzichten und weniger anfällige Sorten wie „Faulkner“, „Herrenhausen“ (leider etwas frostempfindlich!) oder „Winter Gem“ wählen.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Kleingehölze auf ihre Eignung als möglicher Ersatz für den Buchsbaum geprüft. Dabei hat sich besonders die Japanische Stechpalme Ilex crenata als geeignet erwiesen. I. crenata hat zwar nicht den gleichmäßigen Wuchs wie der Buchsbaum, ist aber auch gut schnittverträglich und wird nicht von dessen gefährlichen Schaderregern befallen.

Durch Blattdüngung sollen sich der Austrieb und die Blattfärbung positiv beeinflussen lassen. In trockenen, heißen Sommern muss bei I. crenata auf Spinnmilben-Befall geachtet werden und an den Blättern ist auch Fraß von Dickmaulrüsslern sowie anderen Käfern möglich. In regnerischen Perioden kann Grauschimmel auftreten.

Hinweise auf weitere als Ersatz für Buchsbaum geeignete Gehölze können u.a. dem Merkblatt „Wenn der Buchsbaum krank ist? – Buchsbaumersatzgehölzarten“ des Lehr- und Versuchszentrums Gartenbau des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum entnommen werden.

Erfurt-Mittelhausen, 15.06.2022
Bearbeiter: Dr. Schmatz


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